Montag, 26. April 2021

Der Roboter, der Herzen hören konnte

Bild von Argon Verlag

Steckbrief 
Name: Der Roboter, der Herzen hören konnte 
Geschrieben von: Deborah Install 
Verlag: Argon Verlag
Geeignet für: Leute, die humorvolle Hörbücher suchen 
Gelesen oder gehört: gehört als gekürztes Hörbuch 
Gelesen von: Hendrik Duryn 
Bewertung: 3,5 von 5 Punkten 

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Klappentext 
(von Argon Verlag

"Es scheint eine Fügung des Schicksals zu sein, wenn eine Frau erst einen Mann heiratet, der Install mit Nachnamen heißt – also »installieren« –, und dann kurze Zeit später ein Buch über einen Roboter schreibt. Deborah Install wurde durch die Geburt ihres Sohnes zu einem Roman inspiriert, der von der Freundschaft zwischen großen und kleinen Menschen handelt. Dass aus dem kleinen Mensch dann ein Roboter wurde, ist vielleicht doch ihrem Nachnamen geschuldet. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Birmingham. "Der Roboter, der Herzen hören konnte" ist ihr Debüt." 

Meine Meinung 
Dieses Hörbuch entdeckte ich als ich mich mal wieder durch eine Hörproben CD des Argon Verlags hörte. In der Hörprobe lernen wir einen Mann kennen, der gemeinsam mit einem Roboter auf Reisen gehen möchte. Ich ahnte, dass mich hier möglicherweise ein lustiges Abenteuer warten sollte. 

Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Ben führt ein sehr zurückgezogenes Leben und weiß nicht so recht wohin mit sich. Eines Tages landet Tan, ein Roboter, in seinem Garten. Tan ist stark beschädigt und Ben möchte unbedingt jemanden finden, der Tan reparieren kann. So entwickelt sich langsam aber sicher eine Freundschaft zwischen den beiden. 

Ihr ahnt es wahrscheinlich schon: Uns erwartet hier ein Roadtrip. Ben hat zwar eine Idee, wo er Hilfe bekommen könnte. Allerdings ist das Ganze mit einer großen Reise verbunden. Und da sich Ben und Tan noch nicht kennen, sind Konflikte auf einer Reise natürlich vorprogrammiert. 

Was ich ziemlich spannend fand war, dass Deborah Install ihren Weltenbau nicht erklärt. Wir finden schnell heraus, dass es offenbar nichts Ungewöhnliches ist, einen Roboter zu besitzen. Die Welt, in der Ben lebt ist zudem voller Androiden, also weiterentwickelten Robotern. Roboter und Androiden scheinen sich aber nicht sonderlich gut zu verstehen. Die Welt in der Ben lebt scheint zwar in der Zukunft zu sein. Dennoch scheint der technische Fortschritt überschaubar zu sein. 
Das Interessante fand ich, dass es überhaupt nicht schlimm war, dass der Weltenbau mehr nebenher lief. Um die Handlung zu verstehen haben wir nur wenige Infos gebraucht, die Deborah Install auch geliefert hat. Spannend fand ich vor allem, dass die Handlung funktionierte, obwohl ich die Welt, in der wir uns befanden eben nicht vollständig kannte. 

Im Mittelpunkt steht vor allem die Beziehung zwischen Tan und Ben. Einerseits hat mir sehr gut gefallen, wie Deborah Install die Beziehung der beiden aufgebaut hat. Sie nähern sich vorsichtig einander an und finden schnell heraus, wo die Probleme in ihrer Kommunikation liegen. 
Andererseits hatte ich den Eindruck, dass sich der Inhalt oft auf der Stelle bewegt. Es gab immer wieder lustige Missverständnisse zwischen Tan und Ben, die mich aber irgendwann langweilten, weil sie sich häufig wiederholten. 

Kommen wir nun zur Hörbuchgestaltung: Das Hörbuch wurde als gekürzter Titel produziert. Ich hätte gern gewusst, welche Teile hier gekürzt wurden, hatte aber nicht den Eindruck, dass die Kürzung dem gesamten Inhalt geschadet hat. Dennoch hätte mich natürlich auch interessiert, ob sich meine Meinung zum Inhalt durch eine ungekürzte Version verändert hätte. 
Der Roboter, der Herzen hören konnte wird von Hendrik Duryn gelesen, der etwas älter klingt, aber dennoch eine helle Stimmfarbe hat, die ich sehr angenehm fand. Beeindruckt hat mich seine Interpretation von Tan. Er liest ihn stockend und ohne Emotionen und hat es so geschafft, ihn wirklich wie eine Maschine klingen zu lassen. 
Dynamisch wird es vor allem bei den Dialogen von Ben und Tan, da die beiden natürlich auch ab und an streiten. Die Interpretation der Dialoge hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. 
Kleiner Funfact: Erst nachdem ich die Rezension geschrieben hatte, entdeckte ich kürzlich ein Interview mit Hendrik Duryn und fand heraus, dass er viele Jahre Teil der Serie Der Lehrer war. 

Der Schreibstil von Deborah Install hat mir gut gefallen. Sie schreibt lebendig und hat mir so einen leichten Einstieg in das Hörbuch ermöglicht. Besonders gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren. Allerdings vermisste ich hier und da auch etwas die Tiefe, die die Handlung hätte haben können. 

Gesamteindruck
Der Roboter, der Herzen hören konnte ist ein unterhaltsamer Roadtrip für zwischendurch. Entfernt erinnert es vielleicht ein bisschen an die Titel von Tommy Jaud, wobei der Humor hier feiner ist. 

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Dieses Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos vom Argon Verlag zur Verfügung gestellt. 

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