Montag, 22. Juni 2020

Märzgefallene (Band 5)


Bild von Argon Verla
Steckbrief 
Name: Märzgefallene Gereon Raths fünfter Fall 
Geschrieben von: Volker Kutscher 
Verlag: Argon Verlag 
Geeignet für: Krimi-Fans, Fans von Volker Kutscher, oder historischen Kriminalromanen, 
Gelesen oder gehört: gehört als gekürztes Hörbuch 
Gelesen von: David Nathan 
Bewertung: 4 von 5 Punkten 

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Klappentext 
(von Argon Verlag

"Gereon Raths fünfter Fall: Flammen über dem Reichstag
Rosenmontag 1933: Gereon Rath feiert Karneval in Köln. Der Morgen danach beginnt für ihn mit einem heftigen Kater, der falschen Frau im Bett und einem Anruf aus Berlin: Der Reichstag steht in Flammen! Sofortige Urlaubssperre!
Seinen neuen Fall aber erbt Gereon Rath von seinem Vorgesetzten Wilhelm Böhm, der sich unter dem Nazi-Polizeipräsidenten ins politische Abseits manövriert hat: Ein Obdachloser ist erstochen am Nollendorfplatz gefunden worden. Dessen Vorgeschichte führt zurück in den März 1917, als deutsche Soldaten während der »Operation Alberich« in Nordfrankreich verbrannte Erde hinterließen. Rath ermittelt, doch immer wieder funken ihm andere Dinge dazwischen. Da sind die Vorbereitungen für seine Hochzeit mit Charlie Ritter noch das geringste Problem." 

Meine Meinung 
Inzwischen ist die Gereon-Rath-Reihe von Volker Kutscher für mich ein zuverlässiger Krimi für zwischendurch. Ich kenne unsere Protagonisten und die Nebencharaktere und in jedem Band erwartet mich ein spannender Kriminalfall. Wenn ich also nach einem Hörbuch für zwischendurch suche, bei dem die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es mir gefällt, greife ich zu einem der Bände. Heute erzähle ich euch, wie mir der fünfte Band Märzgefallene gefallen hat. 

Obwohl sich der Inhalt von diesem Band zum vierten Band unterscheidet, steht auch diesmal der Kriminalfall nicht mehr im Vordergrund der Reihe. In Märzgefallene liegt es hauptsächlich daran, dass sich die politische Situation in Berlin zuspitzt und die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Die Arbeit der Polizei ändert sich dadurch. Der unpolitische Gereon Rath kommt nun nicht mehr an politischen Diskussionen vorbei. Charlotte Ritter beginnt sogar an ihrem Beruf zu zweifeln und das obwohl sie so lange dafür gearbeitet hat, endlich als Kommissaranwärterin anfangen zu können. 
Plötzlich werden sie gezwungen Menschen zu verhören oder zu beschatten, die eigentlich nichts Unrechtes getan haben. Ist es das, was die beiden wirklich wollen? 

Die politischen Veränderungen wirken sich auch auf unsere Nebencharaktere aus. Rath muss feststellen, dass die Hierarchie in der Polizei erheblich wackelt. Auch Marlow, der im Berliner Untergrund ein hohes Ansehen hat und dessen Kontakte dank Gereon Rath bis zur Polizei reichen, muss sein Revier verteidigen. Kann ihm das auf Dauer gelingen? 

Ich bin immer noch sehr fasziniert davon, wie Volker Kutscher einen Wechsel im Themenschwerpunkt der Reihe unmerklich eingeläutet hat. Während Politik im ersten Band nur am Rande auftauchte, nahmen die politischen Themen langsam immer mehr Raum ein, aber ohne, dass die wesentlichen Elemente eines Krimis verloren gegangen sind. Auch in diesem Band gibt es einen Toten und Verdächtige, die es zu überführen gilt. 
Schön an dieser Reihe finde ich auch, dass die politischen Veränderungen anhand der Auswirkungen beschrieben werden, die sie für unsere Charaktere haben. Schon allein daran merkt man, was in Berlin vor sich geht, ohne, dass immer wieder dieselben Konflikte wiederholt werden, die Romane, die während des Nationalsozialismus spielen, so mit sich bringen. 

Den Spannungsbogen war solide. Beeindruckend fand ich diesmal, dass Gereon Rath den zu lösenden Fall mehr zufällig bekommt und wir durch diesen Fall einen neuen liebenswerten Nebencharakter kennenlernen, über den ich in der Rezension zum Folgeband vielleicht mehr berichten kann. 

Bei Folgebänden einer mehrteiligen Reihe fällt es mir meistens immer schwerer auf die Hörbuchgestaltung einzugehen, weil ich nicht weiß, wie ich diesen Abschnitt beschreiben soll, ohne mich zu oft zu wiederholen und euch somit zu langweilen. 
Der Argon Verlag hat das Hörbuch als gekürzten Titel produziert. Gerne hätte ich das Hörbuch ungekürzt gehört, weil ich Volker Kutschers Schreibstil und die Charaktere dieser Reihe mag. Aber nicht, weil ich das Gefühl habe, dass mir Informationen fehlen, die ich benötige, um die Handlung zu verstehen. 
David Nathan in der Gereon Rath Rehe zu hören, fühlt sich inzwischen an wie nach Hause kommen. Ich mag es, wie er uns durch die Handlung führt, uns Szenen beschreibt, oder Dialoge zwischen bekannten Charakteren liest. Hin und wieder kann er auch einen waschechten Berliner interpretieren und somit ein bisschen Berliner Flair in die eigenen vier Wände bringen. 

Wie schon häufig erwähnt, gefällt mir an Volker Kutschers Schreibstil in diesem Band vor allem, wie er die Politik in die Handlung einbaut. Obwohl ich in dieser Rezension und der Rezension des vorherigen Bandes nichts über die Kriminalfälle geschrieben habe, gefällt mir in Märzgefallene, dass er diese abwechslungsreich gestaltet. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Kriminalfälle ähneln, sondern bewundere, dass sich Kutscher für jeden Fall mit einer neuen Thematik auseinandersetzt. 

Gesamteindruck
Wer einen Krimi für zwischendurch sucht, macht mit Märzgefallene definitiv keinen Fehler. Allerdings solltet ihr die Reihe auch mit dem ersten Band beginnen und nicht mitten in der Reihe einsteigen. 
Wenn ihr gerne Krimis hört, solltet ihr bei dieser Reihe auch offen für Krimis mit einem historischen Schwerpunkt sein. 

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Weitere Bände: 
*Der nasse Fisch (Band 1)
Der stumme Tod (Band 2)
Goldstein (Band 3) 
Lunapark (Band 6) 
Marlow (Band 7)
Olympia (Band 8) 
Transatlantik (Band 9) 

Weitere Romane aus dem Rath Universum: 

Dieses Hörbuch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

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