Donnerstag, 16. November 2017

Mein Leben

Bild von der Hörverlag

Steckbrief 
Name: Mein Leben 
Geschrieben von: Marcel Reich-Ranicki
Verlag: der hörverlag 
Geeignet für: Literaturliebhaber, Menschen, die sich für Biografien interessieren oder die gerne etwas über das Thema zweiter Weltkrieg lesen 
Gelesen oder gehört: gehört als gekürzte Fassung 
Gelesen von: Marcel Reich-Ranicki 
Bewertung: 2 von 5 Punkten

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen. 

Klappentext 

"Heute kennt man Marcel Reich-Ranicki vor allem als wortgewaltigen Kritiker, der über viele Jahre mit der ZDF-Sendung "Das literarische Quartett" Literatur einem breiten Publikum nahe brachte. In seinen Memoiren lernt man ihn als einen Menschen kennen, dessen Schicksal eng mit dem bedrückendsten Teil der Geschichte dieses Jahrhunderts verknüpft ist. Wie Reich-Ranicki seine Kindheit in Polen schildert, seine Jugend im Berlin der Weimarer Zeit, die Erlebnisse seiner Deportation nach Polen, die Begegnung mit seiner Frau Tosia am Anfang des Krieges, das Warschauer Ghetto, die Rückkehr nach Deutschland, das alles lässt nicht wieder los." 

Meine Meinung 
Marcel Reich-Ranicki war mir schon früh ein Begriff. Er trat - zumindest kam es mir so vor - häufig in Fernsehsendungen auf und ich brachte ihn auch schnell mit der Literatur in Verbindung. Vor einer Weile habe ich dann die Verfilmung seiner Biografie gesehen und fand seine Lebensgeschichte sehr interessant. Im Vordergrund stand hier nicht nur die Liebe zur Literatur, sondern auch das Aufwachsen im Dritten Reich. Er selbst war Jude und wurde mit seiner Familie in das Warschauer Ghetto umgesiedelt. 
Da Verfilmungen aber Bücher aber nicht immer 1:1 wiedergeben, wollte ich unbedingt seine Biografie lesen. 

Marcel-Reich Ranicki liest seine Biografie selbst. Zum einen ist das natürlich verständlich, da es sich ja um sein Leben handelt und es auch komisch wäre, die Geschichte von jemand anderem vertont zu hören. Andererseits kam ich mit Marcel Reich-Ranicki als Sprecher nicht so ganz klar. Er hat eine Stimme mit Wiedererkennungswert und ich höre ihm auch gerne zu. Dennoch konnte mich seine Vorlesestimme leider nicht fesseln. Ich musste mich sehr konzentrieren, ihm inhaltlich folgen zu können. 

Das, was Ranicki über sein Leben erzählte, war aber fesselnd. Seine Liebe zur Literatur beginnt mit Schillers Die Räuber. Schnell verschlang er ein Stück nach dem anderen. Die Verwandtschaft machte sich schon Sorgen, dass aus ihm nichts Richtiges werden würde. Dann werfen die historischen Ereignisse einen Schatten auf seine Biografie. Reich-Ranickis Familie wird aus Berlin nach Warschau vertrieben. Sie müssen sich nicht nur den neuen Lebensumständen anpassen, sondern auch um das Überleben kämpfen. 

Leider - vielleicht ist es aber auch nur Interpretation meinerseits - kamen mir hier die Kürzungen der Biografie dazwischen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass Marcel Reich-Ranicki auch beschreibt, wie er nach dem Krieg zu einem der angesehensten Literaturkritikern wurde. Ich finde es natürlich sehr spannend zu lesen, wie er den zweiten Weltkrieg erlebt hat. Dennoch passierten mir hier einige Sachen auch zu schnell. Es gab abrupte Szenenwechsel und ehe ich es mich versah, hatte ich das Hörbuch auch schon beendet. Marcel Reich-Ranicki hat eine tolle bildhafte Sprache, allerdings hätte ich mir gerne mehr Hörminuten gewünscht, um seine Geschichte noch besser verstehen zu können. 

Zusammenfassend lässt sich aber sagen: Wer seine Liebe zur Literatur ausbauen möchte, etwas über Klassiker lernen will und sich nebenbei noch für Geschichte interessiert, sollte unbedingt einmal zu Mein Leben von Marcel Reich-Ranicki greifen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Mit dem Abschicken Deines Kommentars akzeptierst Du, dass der von Dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst Du in der Datenschutzerklärung
Den Textbaustein habe ich von Pergamentfalter übernommen.