Dienstag, 9. August 2016

Rot wie das Meer

Bild von GoyaLit 
Steckbrief
Name: Rot wie das Meer
Geschrieben von: Meggie Stiefvater
Verlag: Jumbo Audio Verlag
Geeignet für: Menschen, die abenteuerlich, tierische Geschichten mögen
Gelesen oder gehört: gehört in autorisierter Fassung
Gelesen von: Maria Wardzindska und Florens Schmidt
Bewertung: 5 von 5 Punkten

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Klappentext 

"Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Dabei lernt sie Sean kennen und die beiden Einzelgänger kommen sich langsam näher. Als schließlich der Startschuss für das Rennen fällt, wissen Sean und Puck, dass sie mehr zu verlieren haben als nur diesen Wettkampf." 

Meine Meinung 
Vor einer Weile hat Yvonne von Yvonnes Lesewelt ein tolles Hörbuch Wanderpaket organisiert. Hier fiel mir sofort Meggie Stiefvaters Roman Rot wie das Meer auf. Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen, konnte mich aber gut daran erinnern, dass einige ihrer Bücher durch Buchblogs wanderten. Wie so oft las ich mir auch diesmal nicht den Klappentext durch, sondern ließ mich von der Geschichte überraschen... 

Gestaltung 
Gelesen wird das Hörbuch von Maria Wardzinska und Florens Schmidt. Die Doppelbesetzung ist sehr passend, da es auch in der Geschichte zwei Protagonisten gibt. Die beiden Sprecher ergänzen sich wunderbar. Während Sean, gelesen von Florens Schmidt, nach außen hin eher zurückgezogen wirkt, hat Kate "Puck" Connally eine feurige Energie, die von Maria Wardzinska gekonnt transportiert wird. 
Beide Sprecher harmonieren sehr schön miteinander und vermitteln die richtigen Emotionen an den passenden Stellen.  
Hinzu kommt auch, dass das Cover wirklich schön ist. Ich denke bei der Buchform kommt es sicher um einiges besser zur Geltung. 

Inhalt 
Die Geschichte beginnt sehr packend. Wir treffen auf den Jungen Sean, der seinen Vater, einen Teilnehmer des alljährlichen Pferderennens, an den Start begleitet. Das Pferderennen ist nicht nur bei den Inselbewohnern von Thisby, sondern auch den eigens angereisten Touristen sehr beliebt. Doch die Teilnehmer reiten nicht etwa auf normalen Pferden. Das traditionelle Rennen findet auf den gefährlichen Wasserpferden Capaill Uisce statt. Obwohl diese Tiere gefürchtet sind, strahlen sie auch eine wunderschöne Magie aus. Sean ist ihrem Zauber verfallen. Besonders sein eigenes Pferd Corr hat es ihm angetan. 
Jahre später entpuppt sich Sean als Favorit des Pferderennens. Bis eine Frau das Unmögliche wagt: Kate, die von allen nur Puck genannt wird, lässt sich als allererste Frau für das Pferderennen registrieren. 

Sowohl Sean als auch Puck sind Einzelgänger. Sie haben nicht viele Freunde und verbringen ihre Freizeit lieber mit den eigenen Pferden als mit anderen Inselbewohnern. Doch das Rennen und die Pferde bringen die beiden einander näher. 

Maggie Stiefvater hat hier zwei tolle Hauptcharaktere geschaffen. Sean und Puck haben beide kein leichtes Leben. Sean hat seinen Vater bei dem berüchtigten Pferderennen verloren und auch Puck lebt gemeinsam mit ihren Brüdern ohne Eltern und schlägt sich so durchs Leben. 
Schön finde ich, wie sich die beiden Charaktere einander annähern. Wer jetzt vermutet, dass den Leser eine schnulzige Liebesgeschichte erwartet, täuscht sich hier gewaltig. Die Beziehung der beiden wird mehr zwischen den Zeilen beschrieben. Und gerade das ist Meggie Stiefvater richtig gut gelungen. 

Spannung 
Schon nach den ersten Tracks stellte ich wilde Theorien auf, wie sich die Geschichte entwickelt und rechnete beinahe damit, ein vorhersehbares Buch erwischt zu haben. Glücklicherweise führte mich Meggie Stiefvater gewaltig an der Nase herum und schuf ein paar unvorhersehbare Entwicklungen innerhalb der Geschichte. 

Zudem gefiel mir auch der Handlungsverlauf des Romanes. Rot wie das Meer findet seinen Höhepunkt bei dem gefährlichen Capaill Uisce Rennen. Und gerade während dieser Minuten konnte ich mich kaum von der Geschichte trennen. 

Schreibstil 
Meggie Stiefvater hat mich binnen weniger Minuten auf die Insel Thisby mit ihrem schönen Strand, den Pferden, für die ich sonst wirklich nicht viel übrig habe, und ihren eigenwilligen Charakteren entführt. Oft konnte ich mir die Szenerie bildhaft vorstellen und hoffte geradezu, Rot wie das Meer auch irgendwann als Verfilmung wiederzufinden. 

Gesamteindruck 
Während ich zu Beginn von Rot wie das Meer noch befürchtete, eine vorhersehbare Geschichte erwischt zu haben, belehrte mich Meggie Stiefvater schnell eines besseren. 
Obwohl die Handlung auf mich hier und da gekürzt wirkte, hatte ich nicht den Eindruck, dass viel von der Geschichte verloren ging. Teile, wie beispielsweise die Tatsache, dass wir nicht erfuhren, was es mit dem Tod von Pucks Eltern auf sich habe, wirkten mehr wie ein gelungenes Stilmittel, als eine Kürzung

Obwohl der Roman auf der Verlagsseite als Fantasy Buch ausgeschrieben ist, habe ich die Geschichte mehr als Abenteuerroman empfunden. Meggie Stiefvater hat es sogar zwischenzeitlich geschafft, dass ich mich wirklich gefragt habe, ob es die gefährlichen Capaill Uisce wirklich gibt. Beeindruckend finde ich es auch, wie die Hörbuchsprecher solche Zungenbrecher gekonnt über die Lippen bringen. 

Kurzum: Hier erwartet euch eine spannende Geschichte, die sehr viel zwischen den Zeilen transportiert. Aber auch, wenn ihr mehr Freund von packenden Geschichten seid, kommt ihr hier ganz auf eure Kosten. 

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